Politik mal anders: Spannende Fakten zur Bundespräsidentenwahl
Wie Sie mit disy Cadenza ganz einfach spannende Erkenntnisse zu den Bundespräsidentenwahlen gewinnen
Schon wieder sind fünf Jahre seit der letzten Bundespräsidentenwahl vergangen. Das bedeutet, ein neues Oberhaupt muss gewählt werden. Der amtierende Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird auch in diesem Jahr kandidieren. Umfragen zufolge stehen seine Chancen auf eine Wiederwahl am 13. Februar 2022 gut.
Die diesjährige 17. Bundespräsidentenwahl weist dabei eine Besonderheit auf: Dieses Jahr zählt die Bundesversammlung so viele Personen wie noch nie: Insgesamt 1.472 Wahlberechtigte. Aber nicht nur die aktuelle Bundespräsidentenwahl kann spannend sein.
Beim Blick auf vergangene Wahlen konnten wir doch die ein oder andere interessante Erkenntnis gewinnen – los geht’s! Wir frischen unsere Geschichtskenntnisse ein bisschen auf und füllen eventuelle Wissenslücken zu diesem brandaktuellen Thema.
Die verwendeten Daten stammen von Statista. Folgende Themenbereiche werden im Beitrag beleuchtet:
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Anzahl der Wahlgänge zur Bundespräsidentenwahl
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Größe der Bundesversammlung nach Jahr
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Parteizugehörigkeit der Bundespräsidenten
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Amtsperioden der Bundespräsidenten nach Parteizugehörigkeit
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Aufkommen inländische Reisen im zeitlichen Verlauf
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Beliebtheit der bisherigen Bundespräsidenten
Meistens herrschte Einigkeit bei der Bundespräsidentenwahl
Bei der Bundespräsidentenwahl gibt es maximal drei Wahlgänge. In den ersten beiden muss für den Sieg eine absolute Mehrheit bestehen. Wird diese von einem Kandidaten nicht erreicht, folgt ein weiterer dritter Wahlgang, bei welchem dann eine einfache Mehrheit entscheidend ist. In Abbildung 1 sehen wir, bei wie vielen Wahlen jeweils ein, zwei oder drei Wahlgänge nötig waren. Es ist eindeutig festzustellen, dass zehn Wahlen bereits beim ersten Wahlgang entschieden wurden. Zwei oder sogar drei Wahlgänge waren bei je drei Wahlen nötig. Daran erkennt man, dass sich die Wahlberechtigten dann meistens doch einig waren.

Abb. 1.: Bundespräsidentenwahlen nach Anzahl der Wahlgänge
Aber wie einig waren sich die Wahlberechtigten genau? Schauen wir uns die Tabelle aus Abbildung 2 an und fokussieren auf die Bundespräsidentenwahl im Jahr 2017.
Damals gewann Frank-Walter Steinmeier mit einer deutlichen Mehrheit: 931 von 1.253 Personen entschieden sich für den Juristen. Interessant ist auch, dass Alexander Hold, der durch eine Anwaltsserie aus den 2000er Jahren Bekanntheit erlangte, ebenfalls 2017 kandidierte. Er erhielt insgesamt 25 Stimmen.
Ein weiteres aufschlussreiches Beispiel liefert uns die Wahl von 2010. Damals gewann Christian Wulff erst im dritten Wahlgang. In den ersten beiden Wahlgängen schlitterte er nur knapp an der 50 %-Marke vorbei. Im dritten und letzten Wahlgang erreichte er dann – obwohl dies gar nicht nötig war – die absolute Mehrheit.
Nie waren es so viele Wahlberechtigte wie zur Bundespräsidentenwahl 2022
Betrachten wir das Liniendiagramm zur Größe der Bundesversammlung in Abbildung 3, sehen wir auf den ersten Blick, dass
- die erste Bundespräsidentenwahl die kleinste Bundesversammlung mit 804 Personen war.
- die Größe der Bundesversammlung zwischen 1954 und 1989 nahezu gleich geblieben ist (ca. 1.030).
- die Jahre 1994 und 1999 größere Ausreißer mit jeweils 1.324 und 1.338 Personen waren.
- die Größe der Bundesversammlung zwischen 2004 und 2017 nur leicht gestiegen ist.
- 2022 die größte Bundesversammlung, bestehend aus 1.472 Personen, sein wird.
Wenn wir nun Abbildung 2 nochmal in unser Gedächtnis rufen, lässt sich feststellen, dass es keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Wahlgänge und der Größe der Bundesversammlung gibt.

Abb. 3.: Größe der Bundesversammlung nach Jahren
CDU – Die Partei der Bundespräsidenten
Abbildung 4 zeigt die Parteizugehörigkeit der Bundespräsidenten (links), die genaue Aufschlüsselung nach Jahr der Wahl und Person (Mitte) sowie die Amtsperioden nach Parteizugehörigkeit (rechts). In den Diagrammen und der Tabelle ist zu sehen, dass die CDU bisher sechs Bundespräsidenten hervorgebracht hat, die sich in neun Amtsperioden bewährten. Mit etwas Abstand gefolgt von der SPD mit drei Bundespräsidenten in drei Amtsperioden, der FDP mit zwei Bundespräsidenten in drei Amtsperioden und einem parteilosen Präsidenten, Joachim Gauck, mit einer Amtsperiode.
Es gibt zwei deutliche Lieblinge der Deutschen

Abb. 5.: Umfrage zur Beliebtheit bisheriger Bundespräsidenten seit der Wiedervereinigung
Aber jetzt mal Klartext: Welcher der bisherigen Bundespräsidenten war denn seit der Wiedervereinigung der Beliebteste? Eine Umfrage aus dem Jahr 2016 zeigt Folgendes:
Platz eins und mit nur einem Prozentpunkt Vorsprung zum Zweitplatzierten belegt Richard von Weizsäcker. Besagter Zweitplatzierter ist der parteilose Joachim Gauck. Alle weiteren Bundespräsidenten sind in dieser Umfrage weit abgeschlagen.
Leider fand diese Umfrage vor der Amtszeit unseres aktuellen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier statt, weshalb wir keine Aussage zu seiner Beliebtheit treffen können. Prognosen gehen derzeit von einer Wiederwahl Steinmeiers aus.
Vielleicht überholt Frank-Walter Steinmeier Richard von Weizsäcker in der nächsten Beliebtheitsumfrage. Wir können also nicht nur auf das Wahlergebnis am 13.02.2022, sondern auch auf die neue Umfrage zur Beliebtheit gespannt sein!