Pilotprojekt BRSMobil besteht Praxistest der Umweltverwaltung

Pilotprojekt BRSMobil besteht Praxistest der Umweltverwaltung

In Baden-Württemberg wird – wie überall in Deutschland – Digitalisierung großgeschrieben: Im Juli 2017 wurde die Digitalisierungsstrategie digital@bw beschlossen. Sie zeigt auf, in welche Zukunft uns die Digitalisierung führen soll und auch kann und wie wir die richtigen Weichen stellen. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
(UM BW) verfolgt dabei das Ziel, den Gedanken der Nachhaltigkeit im Digitalisierungsprozess zu verankern. Hier ist aktuell im Rahmen des Leuchtturmprojekts „WIBAS wird mobil“ das Pilotprojekt „BRSMobil“ erfolgreich abgeschlossen worden, das den Außendienst der Umweltverwaltung durch die Einführung mobiler Technologien unterstützen soll.

„Unser Ziel ist es, alle Daten, die in unserem übergreifenden Berichtssystem des Umweltinformationssystems – kurz UIS-BRS – in Form einer Desktop-Applikation abrufbar sind, für unsere Mitarbeiter auf mobilen Endgeräten verfügbar zu machen, um die Geschäftsprozesse für unsere Mitarbeiter und Bürger zu vereinfachen“, erklärt Dr. Sheetal Marathe, zuständige Projektleiterin im Referat 15, Information und Kommunikation (IuK) des Umweltministeriums (UM). Das UIS-BRS biete als zentrales Auswertewerkzeug für über 4.000 Beschäftigte der Landesverwaltung, insbesondere der Umweltverwaltung, Daten und Karten zu nahezu allen Umweltthemen an. „Allerdings haben die Mitarbeiter im Außendienst bisher keinen mobilen Zugang zu diesen Daten, was ein umständliches Mitführen von Akten, Karten, Papieren bei Außenterminen wie Ortsbesichtigungen, Begehungen und Prüfterminen zur Folge hat.“ Mit der Einführung der technischen Komponenten, die im Pilotprojekt BRSMobil entwickelt wurden, soll das geändert werden.

BRSMobil-Komponenten

Abb.: BRSMobil-Komponenten

Damit die Daten aus dem UIS-BRS optimiert auf einem Smartphone oder einem Tablet im Außendienst offline, also ohne eine Mobilverbindung, genutzt werden können, waren im Pilotprojekt drei Aspekte zu berücksichtigen: zum einen die Aufbereitung und der Datenexport aus dem UIS-Berichtssystem, zum anderen die Vor-Ort-Nutzung der Daten auf den Mobilgeräten im Offline-Modus und schließlich der Reimport der Daten. Durch die folgenden Bausteine wird das nun realisiert: das UIS-Berichtssystem, ein BRSMobil-Server und die GIS-2go-App „Cadenza Mobile“. Letztere vereint dabei drei Funktionen, die das effiziente Arbeiten draußen im Gelände ermöglichen: Das sind die mobile Fachkarte, das grafische Notizbuch und das mobile Fachkataster. In die Fachkarte sind nützliche GIS-Funktionen wie Zoomen und Verschieben, Standortbestimmung per GPS, Abfragen von Sachdaten zu Kartenobjekten oder das Anzeigen von Dokumenten und Mediendateien integriert.

Mobile Datenerfassung mit Cadenza Mobile

Abb.: Mobile Datenerfassung mit Cadenza Mobile

Mithilfe des grafischen Notizbuchs können unterwegs Textnotizen erfasst, Punkt-, Linien- und Flächenobjekte gezeichnet sowie Fotos oder Audioaufnahmen zu einem Geometrieobjekt aufgenommen werden. Das mobile Fachkataster erleichtert dem Außendienst die Datenerfassung, indem Objektgeometrien und Sachdaten mit Eingabehilfen wie Pflichtfelder, Auswahllisten und spezielle Editierkomponenten (wie Kalender) erfasst und geändert werden können.

BRSMobil basiert auf Cadenza Mobile

Bis Ende 2017 hatte Disy gemeinsam mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg die Prototypen der Komponenten für BRSMobil entwickelt. Anschließend testeten über 20 innovative Dienststellen aus der Umweltverwaltung in Baden-Württemberg über mehrere Monate das mobile Arbeiten in der Praxis. Bei einem Abschlussworkshop im April 2018 verkündeten sie ihr Urteil: BRSMobil sei eine sinnvolle Erweiterung der Technologiepalette des Umweltinformationssystems. Gleichzeitig gaben sie viele wertvolle Hinweise für technische Verbesserungen und die Weiterentwicklung von Cadenza Mobile. Darüber hinaus haben die Dienststellen im Testbetrieb Beobachtungen und Erfahrungen mit organisatorischen Fragen im Arbeitsalltag gemacht, die in Konzepte für den Regelbetrieb eingehen sollen.

Mit dem Abschlussworkshop wurde das Pilotprojekt ‚BRSMobil‘ erfolgreich abgeschlossen. Daraus ergeben sich eine Reihe von Maßnahmen, wie zum Beispiel die Erstellung und Einführung eines Betriebskonzeptes und eines IT-Sicherheitskonzeptes, Weiterentwicklung der geeigneten Fachanwendungen, eine Erweiterung der Cadenza-Benutzerverwaltung und eine automatische Synchronisation mit der Benutzerverwaltung des Mobil-Servers sowie die Optimierung des Reimports von mobil erfassten Daten, Fotos und Notizen. Bis November 2019 soll dann BRSMobil in den Regelbetrieb gehen – und das Land Baden-Württemberg ist dann wieder einen großen Schritt weiter in der Umsetzung seiner Digitalisierungsstrategie und der Stärkung der Umweltverwaltung.

 

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