Bürger-GIS für Baden-Baden

Die über 50.000 Einwohner von Baden-Baden können sich freuen, denn in der Kur- und Bäderstadt werden Transparenz und Gleichstellung groß geschrieben. Das zeigt sich unter anderem darin, dass seit März 2016 verschiedenste Geodaten in einem Online-Portal unter gis.baden-baden.de öffentlich zugänglich sind. Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaftsvertreter, Politiker und die Mitarbeiter der Verwaltung können sich nun gleichermaßen darüber informieren, wie der Sachstand bei Bebauungsplänen ist, wie die Wahlbezirke zugeschnitten sind, wie hoch die Bodenrichtwerte sind und vieles mehr.
„Das ist State of the Art“, jede Kommune unserer Größe hat inzwischen so ein Bürger-GIS. Und da wollten wir nicht nachstehen“, erklärt Stefan Hetzel, Fachgebietsleiter Geoinformationssysteme bei der Stadt Baden-Baden. Und auch die INSPIRE-Richtlinie verlange, dass bestimmte Daten veröffentlicht werden. Stefan Hetzel machte sich deshalb bereits vor mehreren Jahren auf die Suche nach einer geeigneten Lösung – und stieß auf Disy. „Die räumliche Nähe zum Unternehmenssitz in Karlsruhe erschien uns von Anfang an praktisch. Außerdem hat die Disy-Software Cadenza einen ausgezeichneten Ruf“, so Stefan Hetzel.
Und so beauftragte die Stadt Baden-Baden Disy mit der Konzeption und Umsetzung eines entsprechenden Online-Geodatenportals bzw. Bürger-GIS. Zunächst wurde die ETL-Software FME (Feature Manipulation Engine) genutzt, um die Daten, die die Stadt Baden-Baden in Smallworld vorhält, zu konvertieren und in eine PostGIS-Datenbank zu überführen. Cadenza Web, auf dem das Bürger-GIS basiert, greift auf diese Datenbank zu.
Die Inhalte des Geoportals bestehen aus einer ganzen Reihe von Vektor- und Rasterdaten. Die nach dem ALKIS-Signaturenkatalog dargestellten Gebäude und Flurstücke des Liegenschaftskatasters, Bodenrichtwerte nach der entsprechenden Richtlinie, anwenderfreundlich bereitgestellte Bebauungspläne und ein Flächennutzungsplan nach Planzeichenverordnung bereichern neben weiteren Vektordatensätzen die Breite an verfügbaren Themen. Damit diese Daten im Geoportal optimal zur Geltung kommen, werden sie vor einer Auswahl von passenden Hintergrundkarten, wie zum Beispiel Orthophotos oder der OpenStreetMap, dargestellt. Besonders ist hierbei, dass diese jeweils aus einem eigenen serverseitigen Tile Cache mittels des Standards Web Map Tile Service(WMTS) in die Kartenansicht des Geoportals gelangen. Cadenza Web als modernes Web-GIS unterstützt diese Technologien und bietet damit optimale Voraussetzungen für ein beschleunigtes Arbeiten mit der Kartenansicht des Geoportals.
„Seit wir mit dem Portal online sind, haben wir stetig wachsende Nutzerzahlen – zuletzt lagen wir bei fast 3000 Zugriffen von 500 unterschiedlichen Besuchern im Monat“, erklärt Stefan Hetzel stolz. Das Bürger-GIS habe sich bewährt. Einzelne Abteilungen der Stadtverwaltung konnten eine deutliche Abnahme von Bürgeranfragen verzeichnen. Es spart Zeit und letztlich Geld auf beiden Seiten, wenn beispielsweise Architekten selbstständig jeder Zeit Zugriff auf die Informationen haben, die sie für ein bestimmtes Bauvorhaben benötigen.
Das Portal soll wegen seines großen Erfolgs zügig ausgebaut werden – peu à peu sollen weitere Daten hinzukommen wie die Schulbezirke und Schulwegpläne sowie die Abfallbezirke und Müllabfuhrtermine. „Dank der ausgezeichneten Schulung unserer Mitarbeiter durch Disy sind wir in der Lage, neue Themen selbstständig ins Bürger-GIS zu integrieren“, sagt Stefan Hetzel. Der Geoinformatiker ist mit der Leistung von Disy rundum zufrieden. Die Software habe gehalten, was sie verspricht, und der Service sei bestens. „Da planen wir gern weitere gemeinsame Schritte – zum Beispiel zum Einsatz von Cadenza Mobile in unserer Forstverwaltung“, gibt Stefan Hetzel noch einen weiteren Ausblick in die nahe Zukunft.